- Zwei Esslöffel Grüntee mit einer kleinen Menge kochendem Wasser aufgießen. Kurz ziehen lassen und die „Seele des Tees“ in einem Glas aufbewahren.
- Dann mehrmals mit kochendem Wasser aufgießen und den Tee durch Schwenken und Abschütten des Wassers reinigen.
- Erst jetzt wird der eigentliche Tee aufgegossen und für ca. 10 Minuten aufs Feuer gestellt
- Nach dem Kochen die „Seele des Tees“, den Zucker und die Minze dazugeben und alles durch mehrmaliges hin und herschütten zwischen Glas und Kanne mischen. (Im Winter lässt man die Minze weg, das Frischegefühl wird nur im Sommer gewünscht)
- Nach dem Mischen einen kleinen Schluck in ein frisches Glas gegeben und Süße und Intensität kosten. Erst wenn diese zufriedenstellend sind wird den Gästen eingeschenkt. In hohem Bogen damit eine kleine, weiße Schaumkrone entsteht. (Man sagt: Entsteht bei einem Gast kein weißer Schaum, ist dies ein Zeichen für die Abneigung des Gastgebers gegenüber diesem)
Diese Anleitung hat keine Allgemeingültigkeit. Je nach Region
wird der Tee unterschiedlich zubereitet. Es wird gesagt je weiter im Süden umso
dunkler und stärker wird der Tee, was vor allem mit der Zubereitungszeit
zusammenhängt. In den Gebieten der Westsahra kann dies bis zu einer Stunde in
Anspruch nehmen.
Drei Runden werden getrunken.
Zur Herstellung werden drei Gläser werden
verwendet. Die Teeblätter werden dreimal aufgegossen.
The first
round is strong like life.
The second
sweet like love.
And the third
smooth like death.
Es gibt unendlich viele Mythen und Rituale um den berühmten
marokkaischen Minztee.
Und inzwischen ist er sogar als Teebeutelvariation in Ihrem
DM erhältlich. Seinen Ursprung fand er allerdings 1854, als englische Händler
aufgrund des Krim-Krieges nicht nach Russland liefern konnten und deswegen, die
heute unentbehrlichen, grünen Teeblätter nach Tanger und Mogador, an die
marokkanische Küste brachten. Die Bewohner entwickelten daraus ihr Nationalgetränk.
Heißer, süßer Grüntee, viel zu lange gekocht und verfeinert mit frischen
Minzblättern.
Qulle:
Villages in the Sun. Kapitel über Minze
Von Anfang an wurde das feine englische Porzellan abgelehnt
und stattdessen kleine Gläser verwendet, um die Köstlichkeit zu genießen. Daher
wahrscheinlich auch der Name „ Marokkanischer Whisky“. Die Form der Gläser
erinnert eher an Alkohol, genauso wie die dunkle Farbe.
Inzwischen besitzt das Ritual des Tee Trinkens in Marokko
und großen Gebieten Nordafrikas gesellschaftliche Relevanz. Egal ob zu familiären, feierlichen oder
politischen Anlässen, der Tee ist nicht wegzudenken. Dies ist auch allgemein
anerkannt, Grüner Tee wird als eines der offiziellen Hilfsgüter in die
Flüchtlingscamps der Westsahra geliefert.
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Abb.: Teeprozedur
Quelle: Eigene Darstellung
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